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Das Massaker von Wassy am 1. März 1562 löste den ersten einer langen Reihe von Religionskriegen im Frankreich des 16. Jahrhunderts aus.
Um die genaueren Umstände dieses Blutbades zu verstehen, muss man auf ein Edikt vom Januar desselben Jahres zurückgehen. Der Erlass, unterzeichnet vom zwölfjährigen König Karl IX., vorbereitet von seiner Mutter Katharina von Medici, sollte eigentlich den Streit zwischen Katholiken und Protestanten entschärfen. Die Protestanten erhielten das Recht, ihre Religion außerhalb der Stadtmauern auszuüben, und innerhalb der Stadtmauern in Privathäusern Versammlungen abzuhalten. Im Gegenzug sollten sie die Gotteshäuser, die sie sich angeeignet hatten, zurückgeben – was viele von ihnen ablehnten.
Am 1. März 1562 reiste der Herzog François de Guise, ein den Protestanten sehr feindlich gesinnter, strenggläubiger Katholik, durch seine Ländereien in Wassy in der Champagne und erfuhr, dass in einer Scheune innerhalb der Stadtmauern eine Versammlung von Protestanten abgehalten werde, unter Bedingungen also, die im Widerspruch zum Edikt vom Januar standen.
Das Massaker von Wassy.
Er entsandte einen Trupp Soldaten, der zweihundert Protestanten überraschte, die sich in einer Scheune zu einer Predigt versammelt hatten. Die Männer von de Guise wurden nicht gerade freundlich empfangen, die Begegnung artete schnell aus, die Provokationen gingen in Steinwürfe und Beleidigungen über, worauf die Soldaten die Scheune stürmten. Auf protestantischer Seite gab es etwa fünfzig Tote und mehr als hundert Verletzte.
Die Nachricht von dem Blutbad löste im Königreich große Entrüstung aus. Die direkte Beteiligung von François de Guise, dem großen Feind der Protestanten, verstärkte noch deren Unmut.
Der Druck ist Teil einer Serie, die von den Künstlern Jacques Tortorel und Jean Perrissin im Auftrag des Genfer Druckers Jean de Laon für eine um 1570 veröffentlichte Textsammlung erstellt wurde: Histoires divers qui sont mémorables touchant les guerres, massacres, et troubles advenus en France en ces dernières années. Das Werk, ein außergewöhnliches Dokument über diese Epoche , schildert anhand von Augenzeugenberichten die Geschehnisse der vergangenen zehn Jahre.