Die Schrift allein
La Réforme en musique
Mon cœur déborde de gratitude envers la musique qui, si souvent, m'a consolé et qui m'a tiré de gr...
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Zum zehnjährigen Jubiläum des MIR hat der Verein „Freunde des Museums“ die Genfer Hochschule für Kunst und Design (HEAD) beauftragt, unter ihren Studierenden einen Wettbewerb für eine künstlerische Intervention an der Fassade des MIR, der Maison Mallet, auszuschreiben.
Der Gewinner des Wettbewerbs, Christian Bili, geht für seine Installation von einer originellen Lesart der Bibel aus. Ein Computer liest den Text der Evangelien und wandelt ihn kontinuierlich in binäre Computersprache um, d.h. in die zwei Zeichen 0 und 1. Die Abfolge aus „0“ und „1“ steuert ihrerseits zwei Scheinwerfer, die hinter dem zentralen Fenster der Fassade aufleuchten. Das gelbe Licht entspricht der 1, das violette Licht der 0.
Damit verweist das geheimnisvolle Lichtballett, das die Fassade belebt, künstlerisch mit den Mitteln des 21. Jahrhunderts auf die zentrale Rolle der Schrift bei der Entstehung der Reformation im 16. Jahrhundert. Sola Scriptura bringt den protestantischen Grundsatz zum Ausdruck, dass die Bibel die ultimative Autorität ist, der sich Christen und die Kirche unterwerfen.
Der vom Computer gelesene Bibeltext stammt aus der Bibel, die das Alte und Neue Testament enthält und 1669 in Amsterdam von Louys & Daniel Elzevier veröffentlicht wurde. Eine Kopie dieser Bibel, eine Leihgabe des Historischen Museums der Reformation, ist für die Dauer der Installation im Museum ausgestellt.